Ordnung ist das halbe Leben. Oder so ähnlich. In jedem Falle gilt es für jede Form des Urlaubs einige Planungen zu machen. Und durch Planungen werden bestimmte Erwartungen an den Verlauf der Reise aufgeworfen.
Diese Erwartungen können dabei auf zwei Arten beschrieben werden. Einerseits werden schon im Vorfeld verschiedene potenziell eintretende Ereignisse berücksichtigt. Dies macht es möglich, sich darauf ausgerichtete Lösungsstrategien zurecht zu legen. Werde ich zum Beispiel krank, dann habe ich eine Krankenversicherung und kann auch in den USA zu einem Arzt gehen ohne mich komplett zu verschulden. Bis zu welchem Grad der Wahrscheinlichkeit eines potentiell eintretenden Ereignisses eine Lösungsstrategie entwickelt wurde bestimmt dabei die Genauigkeit der Planung. Insgesamt ist das eine recht logische und formale Herangehensweise. Sie gibt einem aber auch die Gewissheit, dass man in seinen Planungen vorankommt. Sie macht den Planungsfortschritt messbar.
Andererseits können Erwartungen auch über ihrer Auswirkungen auf das eigene Gefühlsleben beschrieben werden. So kann ich mir zum Beispiel ausmalen, wie es ist, wenn ich in Alaska von einem Bären angefallen werde. Oder ich denke darüber nach wie ich mich fühle, wenn ich mit wehenden Haaren, im Cabrio sitzend, bei strahlendem Sonnenschein über die Golden Gate Bridge nach San Francisco einreite. Die potenziell eintretenden Ereignisse sind mal schöner, mal nicht ganz so schön. Das bedeutet dann aber, dass jegliche Planung auch ein Mittel zur Selbststeuerung und zur Selbstkontrolle ist. Angenehme Dinge will ich geschehen machen, nich so dolle will ich vermeiden. Durch gute Planung kann ich also nicht nur beeinflussen was mir passiert, sondern auch, wie es mir geht.
Klar ist aber auch: Bei einer 7 Monate langen Reise kann viel mehr passieren, als man vorab berücksichtgen könnte. Das macht die Planung einerseits mangelhaft und andererseits zu einem willentlich herbeigeführten Kontrollverlust. Und trotzdem ist gerade das der spannende Punkt: Das Ungefähre, das im besten Sinne Unerfüllte.
Es ist eine Binsenweisheit, dass nicht alles im Leben planbar ist. Eine wohlbegründete Ahnung zu haben und vorbereitet zu sein – gut, das ist wichtig. Letzten Endes ist es aber genauso wichtig, die Dinge zulassen zu können. Darauf zu vertrauen, dass man im Zweifel auch ohne Vorbereitung für jede Situation gewappnet ist. Dieses Selbstbewusstsein macht aus einem Plan noch etwas vielfach besseres: Einen Masterplan.